Archiv für den Monat: November 2014

Dritte Mannschaft gewinnt gegen Mettmann-Sport 3

Heute spielte unsere dritte Mannschaft in Wuppertal gegen Mettmann-Sport 3. Das dritte Brett mussten wir leider freilassen, sodass unsere Gegner dieses Spiel mit einem Punktestand von 1:0 begannen. Glücklicherweise gibt es auf dieser Ebene keine Dreipunktewertung. ^^

Lydia überraschte direkt zu Beginn mit einem blitzschnellen Remis. Noch bevor mein Gegner den siebten Zug gespielt hatte, war die Partie, die hinter seinem Rücken lief, beendet. Ich sah ungläubig von meinem Platz aus auf das Partieformular: Remis nach ca. 20 Zügen, in einer Geschwindigkeit, die selbst Bulletspieler erblassen ließe. Erst einige Minuten später drehte sich dann auch mein Gegner zum ersten Mal um und fragte ernsthaft erstaunt, ob seine Mannschaft auch ein Brett freigelassen hätte. 😀

Nun stand es also 1,5:0,5 für die Auswärtsspieler – der Druck auf unsere restlichen Spieler, Punkte zu holen, stieg ein bisschen an. Edgar holte dann auch so schnell wie gestern in kurzer Zeit den Ausgleich für unsere Mannschaft; ich hatte leider auch dort keine Gelegenheit, nach der Spielsituation zu sehen… wie auch, ohne in der Eröffnung aufzustehen? 😉

Frank spielte in einer ausgeglichenen Stellung um einen Bauerngewinn, Udo tauschte recht bald seine Leichtfiguren ab und begann einen Kampf mit Schwerfiguren auf einem mit fast 16 Bauern übersäten Brett. Sein Gegner musste sich auf die Verteidigung seines Materials beschränken, während Udo mehrere Schwachstellen gleichzeitig mit Dame und Türmen angriff – das sah gut aus.

Ich spielte währenddessen selbst für meine Verhältnisse extrem langsam. Während sich die anderen Partien ihrem Ende zuneigten, befand ich mich immer noch in der Eröffnung. Kurz vorher hatte ich leider eine schöne Remisvariante übersehen:

Stellung vor 8. 0-0?!

Stellung vor 8. 0-0?!

…hier hätte 8. Sxe5+! Sxe5 9. Dh5+ Sg6 10. Dd5+ Ke8 11. Dh5 Kf7 12. Dd5+ Ke8
13. Dh5 Kf7= zu einer dreifachen Stellungswiederholung geführt.

Auch im nächsten Zug hätte ich die Möglichkeit noch gehabt:

Stellung nach 8. 0-0?! Tf8

Stellung nach 8. 0-0?! Tf8

Stattdessen spielte ich 9. Te1 und wurde immer weiter zurückgedrängt. Dafür gewann Udo jetzt einen Turm; in seiner Stellung bedeutete das die Entscheidung. Wenige Züge später zerbrach die Stellung seines Gegners unter dem Übergewicht der drei Schwerfiguren. Ein Matt auf der Grundreihe ohne Bauern trotz nahe beim König stehender Dame brachte die plötzliche Chancenlosigkeit des Besiegten auf den Punkt.

So spielten also nur noch Frank und ich – ein gewohntes Bild. 😉

Frank gewann dann den gewünschten Bauern, bald eine Figur, und während ich über meinen nächsten Zug nachdachte, auch seine Partie. Meine Stellung war zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich schön:

Stellung nach einigen verbesserungswürdigen weißen Zügen

Stellung nach einigen verbesserungswürdigen weißen Zügen

…dennoch einigten wir uns dann – vielleicht unter anderem auch der wartenden Gastmannschaft zuliebe 😉 – auf Remis. Das Mannschaftsergebnis stand mit Franks Sieg sowieso fest; letztendlich gewannen wir dann 4:2.

Jugend: Knappe Niederlage gegen ESG

Leider mußte sich unsere Jugend gegen unseren Erzrivalen aus Elberfeld in der Jugendregionalliga mit 11:13 geschlagen geben. Beim Start des Mannschaftskampfes fehlte zunächst Edgar, während Richard, der erkältungsbedingt angeschlagen war, frühzeitig Materialverlust hinnehmen mußte. Eine baldige Niederlage war die Folge. Christian eroberte die Dame seinen Gegners mit einer Springergabel und konnte sich nach längerer Spielpause über einen Sieg freuen. Auch Philip begann recht ordentlich, brach aber im weiteren Verlauf seiner Partie leider ein.

Zwischenzeitlich hatte Dieter unseren Edgar vom Hesselnberg aus ans Brett „chauffiert“, blitzschnell konnte Edgar eine Figur und somit nach ungefähr einer Viertelstunde(!) sein Spiel gewinnen. Nun stand es 2:2 (nach Jugendwertung 8:8) und unsere beiden Spitzenbretter, Jens an 1 und Jan an 2 hatten die Entscheidung in der Hand.

Leider stellte Jens durch ein Damenschach seines Gegners mit gleichzeitigen Turmangriff seinen Turm ein und verlor die Partie. Jan passierte das gleiche in besserer Stellung mit seinem Läufer, anschließend lehnte er ein Remisangebot seines Gegners zwar ab, jedoch reichte es mit Qualität weniger und Mehrbauern nur noch zu einem Dauerschach. Schade, daß hier eine gute Chance zu punkten vertan wurde. Hoffen wir also auf das nächste Spiel.

Weihnachtsturnier für Kinder und Jugendliche

am Samstag, den 13.12.2014, um 15:00 Uhr bei uns

Weihnachtsmütze

Samstag, 13.12., 15:00 Uhr 🙂

Schachclub Tornado Wuppertal 1991
Hesselnberg 18-20
42285 Wuppertal

Modus: 10 Minuten Blitzpartien
Dauer: 2-3 Stunden
Preise: Schokoladenweihnachtsmänner

(Update: Der 13.12. ist ein Samstag, kein Sonntag. Wir hatten den Termin handschriftlich notiert und ich habe mich verlesen. 😐 ~Tobias)

Jugend verliert knapp mit 11:12 in Xanten

Die Dreipunktewertung der Jugendliga soll das Nichtantreten bzw. das Freilassen eines Brettes möglichst unattraktiv machen: Statt dem sonst üblichen Punkt pro Einzelsieg werden drei Punkte pro Spiel vergeben: Ein Sieg gibt drei Punkte, ein Unentschieden zwei Punkte, und der Verlust einer gespielten Partie wird immerhin mit einem Punkt belohnt. Normalerweise führt das dazu, dass selbst deutlich unterlegene Spieler allein durch ihre Anwesenheit für die Mannschaft von Bedeutung sind. Wenn man allerdings 1,5 Stunden nach Xanten fahren muss, um „sowieso“ zu verlieren, die Zeit bis zum Ende des Mannschaftskampfes abzusitzen und dann den gleichen Weg nochmal zurück zu fahren, verliert diese Motivationsidee stark an Bedeutung. 😉

Wir traten also nur zu fünft an; ich spielte mit Weiß an Brett 5 von 6 – neben mir saß Richard, der auf gutem Weg ist, in einigen Jahren spielstärketechnisch an mir vorbei zu rauschen.

Ich spielte eine komische Eröffnung, die ich wohl bald ersetzen werde; dementsprechend hatte ich große Startschwierigkeiten und musste mir mühsam erst einmal eine ausgeglichene Stellung erarbeiten. Jens spielte an Brett 1 gegen sich selbst – zumindest, wenn man nur die Vornamen auf dem Partieformular ansah. Die >1800 DWZ seines Gegners hielten ihn aber nicht davon ab, sich eine bessere Stellung und die Möglichkeit eines Remisangebots zu verschaffen; ein Brett weiter spielte Jan bereits auf Sieg. Es sah gut für uns aus.

Meine eigene Partie ließ derweil zu wünschen übrig:

Stellung nach 21. Se4. Hier bietet sich 21. … Sxb3 an.

Stellung nach 21. Se4. Hier bietet sich 21. … Sxb3 an.

Ich hatte schon über eine Stunde Zeit verbraucht, mein Gegner überlegte nur halb so lange. Mit spielender Leichtigkeit schien mich mein Gegner in Schach zu halten; dafür gewann Richard nun seine Partie. Als ich zu Edgars Brett hinüber sah, sah die Partie ziemlich ausgeglichen aus; Jan stand auf Gewinn. Mir fehlte die Zeit, um Jens‘ Partie genauer zu analysieren – zumindest war dort das Material ausgeglichen.

Mit ca. 40-50 Minuten auf der Uhr rannte ich dann schnell zur Toilette, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Mein Gegner hatte anscheinend den gleichen Gedanken: Je schneller er jetzt zog, desto mehr Zeit würde ich durch meine Abwesenheit verlieren. Zumindest ist das die einzige Erklärung, die ich für den Zug habe, den ich sah, als ich wieder zurück kam:

Stellung nach 21. … Lxb2?

Stellung nach 21. … Lxb2?

Ob das tatsächlich der Grund war, weiß ich natürlich nicht. Es kann aber durchaus sein, dass ich genau zum richtigen Zeitpunkt kurz weggegangen bin. Schach hat zwar keinen in den Regeln festgelegten Glücksfaktor, aber dadurch, dass Menschen dieses Spiel spielen, kann man eben doch „Glück“ haben. Ein paar Stunden zuvor hatte ich auf „Viel Glück“ noch scherzhaft geantwortet, das gebe es beim Schach nicht.

Trotzdem blieb meine Partie spannend; dass ich langsam in Zeitnot geriet, machte meine Situation nicht leichter. Hinter mir gewann Jan seine Partie; Edgar hatte inzwischen einen Bauern weniger, schien sich aber gut halten zu können. Jens stand gut; ein Remisangebot an dieser Stelle hätte den Mannschaftskampf vielleicht gerettet. Allerdings ist es verständlich, dass er diese bessere Stellung gegen einen stärkeren Gegner unbedingt in einen Sieg verwandeln wollte. Es schien auch durchaus darauf hinaus zu laufen.

Ein Turmtausch leitete meine Partie in ein Endspiel mit Mehrspringer über:

Stellung vor 26. … Txd2 27. Sexd2 f6

Stellung vor 26. … Txd2 27. Sexd2 f6

Die Partien von Jens und Edgar wollte ich mir eigentlich noch einmal ansehen, aber die 40-Züge-Grenze war in Sicht. Zeitnot machte sich bemerkbar, während mein Gegner in aller Ruhe mit über einer Stunde Bedenkzeit seine Züge planen konnte. Glücklicherweise…

Stellung vor 30. Sf5

Stellung vor 30. Sf5

…nutzte er diese Gelegenheit…

Stellung nach 30. … Kg6?

Stellung nach 30. … Kg6?

…nicht. Die Springergabel kostete ihn seinen zweiten Läufer, und ich hatte die Möglichkeit, mit meinen Springern eine unüberwindbare Barriere für den schwarzen König zu bilden:

Stellung nach 34. Se2

Stellung nach 34. Se2

Er entschied sich dazu, mit seinem König auf dem Damenflügel anzugreifen. Ein Wettrennen um die Umwandlung begann; mit sieben Minuten auf der Uhr erreichte ich endlich den vierzigsten Zug. Meine Springer entschieden nun die Partie:

Stellung nach 41. h5

Stellung nach 41. h5

Die Stunde Zusatzzeit für den Rest der Partie hätte wohl ausgereicht, um diese Stellung zu gewinnen. Das fand auch mein Gegner, der noch 41. … gxh5 spielte und aufgab.

Edgar verlor leider auf Zeit; Jens schrieb mir auf dem Rückweg noch, dass er leider verloren hatte. So entschied tatsächlich der eine fehlende Punkt im Dreipunktesystem den ansonsten unentschiedenen Kampf:

11:12 statt 3:3 => Sieg für SK Xanten 1. Passiert. 😉