Spielbericht mit Schachaufgaben: Knappes Ergebnis gegen Ronsdorfer SV 2

Unsere dritte Mannschaft trat heute am Hesselnberg gegen die zweite Mannschaft des Ronsdorfer Schachvereins an.

Das erste Spielergebnis (und leider die erste Niederlage) verzeichnete Christian gegen seinen 500 DWZ stärkeren Gegner, doch Jens spielte an Brett 1 kurz darauf den stärksten Spieler der Gastmannschaft in Grund und Boden, sodass es schon bald 1:1 stand.

Philips Partie lief leider nicht allzu glücklich, doch ein Blick auf die Bretter von Richard und Lukas ließ meine Hoffnung auf einen Mannschaftssieg größer werden. Mit einer nicht ganz korrekt gespielten Eröffnung überraschte ich derweil meinen Gegner, der mit zweifelhaftem Erfolg meinen weißen Turm von der fünften Reihe zu vertreiben versuchte. Irgendwann platzierte ich diesen Turm auf h3, vor meiner Rochade – zusammen mit der Dame eine zunächst noch harmlose, langfristig aber wirkungsvolle Bedrohung:

Stellung zwischen 15. Dd3 und 15. … g6

Stellung zwischen 15. Dd3 und 15. … g6. Besser ist hier 15. … Dg6 mit leichtem Vorteil für Schwarz.

Als dann Philip verlor, führten die Gegner mit einem Punkt Vorsprung – die letzten drei Partien mussten die Entscheidung bringen. Mein Angriff nahm langsam Formen an…

Stellung zwischen 17. Se4 und 17. … Le7

Stellung zwischen 17. Se4 und 17. … Le7

Ein zweiter Blick auf Richards Brett – dort sah die Lage nun nicht mehr so gut aus wie vorher. Lukas hingegen hatte sich inzwischen einen Vorteil erspielt, was angesichts des Spielstands (2:1 für die Gegner) auch dringend nötig war. Hing nun das Mannschaftsergebnis von meiner Partie ab?

Stellung nach 18. Db3+

Stellung nach 18. Db3+. Was nun?

Alles oder nichts? Was würden Sie jetzt ziehen? Es gibt nur einen einzigen Zug, der nicht sofort zu einem bemerkbaren Nachteil von Schwarz führt. Klicken Sie auf die Stellung, um die Lösung (grün) und den gespielten Zug (orange) zu sehen.

Trotz intensiver Gegenwehr seines DWZ-stärkeren Gegners konnte Lukas seinen Vorteil vergrößern. Zusätzlich gab es die Hoffnung, dass Richard wieder die Oberhand gewinnen würde.

Mein Gegner spielte glücklicherweise nicht den Zug, den ich persönlich für schlechter gehalten hatte. Vielleicht machten wir beide den gleichen Denkfehler – mir verhalf das zu großem Vorteil:

Stellung nach 18. … Kg7?

Stellung nach 18. … Kg7?

Nun folgt eigentlich ein Qualitäts- und Bauerngewinn: 19. Sfg5 Lxg5 20. Sxg6 h5 21. Se6+ Kh6 22. Sxf8 Dxf8 23. Dxb7.

Es kam jedoch schlimmer.

Stellung nach 19. Sfg5 Lxg5 20. Sxg6

Stellung nach 19. Sfg5 Lxg5 20. Sxg6

Gespielt wurde nicht der grün markierte, sondern der sofort zum Partieende führende orange markierte Zug. Eigentlich gibt es hier ein schönes Matt in 3 Zügen – wer findet es? 😉

Ich habe es nicht gesehen, aber stattdessen Turm und Dame gewonnen, sodass mein Gegner aufgab. Nun stand es 2:2; Lukas und Richard kämpften um den Mannschaftssieg.

Während Lukas es dann tatsächlich schaffte, einen Punkt zu holen, spielte Richard noch recht lange weiter. Seine Mühe wurde leider nicht belohnt, sodass der Kampf mit 3:3 unentschieden ausging.