Heute spielten wir gegen die vierte Mannschaft der Velberter Schachgesellschaft 1923. Da Detlef leider diesmal nicht dabei war, begann der Mannschaftskampf mit einem Minuspunkt für uns.
Meine Partie begann ruhig; mein Gegner schob Bauern nach vorne, ich schob Bauern dagegen – das schien noch ein langes Spiel zu werden. Rechts von mir lief das Gegenteil ab: Noch bevor ich im zehnten Zug angekommen war, hatte Richard ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern erreicht. Interessiert sah ich immer wieder nach dem Verlauf dieser Partie – Richard kämpfte Zug für Zug gegen das sicher scheinende Remis.
Derweil machte unser Neuzugang Edgar einen guten Eindruck; schon nach kurzer Zeit erarbeitete er sich einen Qualitätsvorsprung. Frank spielte an Brett 1 eine ausgeglichene Partie, in der noch alles möglich war – für eine genauere Stellungsanalyse hatte ich aber nicht genug Zeit.
Leichter schien die Bewertung von Udos Partie zu sein. Dort nutzte sein Gegner einen Spielfehler aus und sorgte mit seiner Mehrqualität für erhebliche Schwierigkeiten. In Gedanken schrieb ich den Punkt bereits ab.
Als ich an mein Brett zurückkehrte, fand ich überrascht ein nettes Geschenk vor.
Das konnte ich natürlich nicht ablehnen. 😉
Richard hatte inzwischen das scheinbar Unmögliche geschafft und seinen Vorteil verwertet. Mit König und Bauer gegen den wehrlosen gegnerischen König rückte er unaufhaltsam zur achten Reihe vor. Ich stand auf und sah nach den anderen Partien – Frank stand noch immer unklar; Udo schien noch stärker in Bedrängnis geraten zu sein, da sein Gegner unablässig Figuren abtauschte, um seinen Vorteil zu sichern.
Edgar steuerte währenddessen unaufhaltsam seinem Sieg entgegen; er verwandelte seine Mehrqualität in einen Mehrturm und nutzte diesen dann auch direkt für eine Fesselung, die dem Gegner seine letzte Leichtfigur abnahm.
In meiner Partie entstand dann diese Stellung:
Neben meinem Brett stand auf einmal Edgar, der mich strahlend ansah.
„Hast du gewonnen?“ 🙂
„Ja!“
„Herzlichen Glückwunsch!“ 😀
Dazu kam, dass Frank auf einmal einen Springer mehr als seine Gegnerin hatte – das sah gut aus. Leider hatte ich keine Zeit dazu, mir Udos Partie nochmal anzusehen, denn meine Partie näherte sich schnell dem Ende:
In diesem Moment sah ich nach rechts über die frei gewordenen Bretter auf Udos Partie. Unser Vereinsmitglied hatte gerade seinen Turm in der Hand und setzte diesen auf ein Feld neben dem gegnerischen König ab.
„Matt.“
Ich weiß nicht, was inzwischen passiert war, aber Udo hatte aus der aussichtslosen Partie unseren dritten Punkt geholt. Kurz darauf zog mein Gegner…
…und gab nach 20. … Se2+ auf.
Während ich mit den anderen die Partien in einem Nebenraum besprach, gewann dann auch Frank, der nach langem Kampf seinen Vorteil in einen Sieg verwandeln konnte.
Endstand: 5-1 😉