Heute spielte unsere dritte Mannschaft in Wuppertal gegen Mettmann-Sport 3. Das dritte Brett mussten wir leider freilassen, sodass unsere Gegner dieses Spiel mit einem Punktestand von 1:0 begannen. Glücklicherweise gibt es auf dieser Ebene keine Dreipunktewertung. ^^
Lydia überraschte direkt zu Beginn mit einem blitzschnellen Remis. Noch bevor mein Gegner den siebten Zug gespielt hatte, war die Partie, die hinter seinem Rücken lief, beendet. Ich sah ungläubig von meinem Platz aus auf das Partieformular: Remis nach ca. 20 Zügen, in einer Geschwindigkeit, die selbst Bulletspieler erblassen ließe. Erst einige Minuten später drehte sich dann auch mein Gegner zum ersten Mal um und fragte ernsthaft erstaunt, ob seine Mannschaft auch ein Brett freigelassen hätte. 😀
Nun stand es also 1,5:0,5 für die Auswärtsspieler – der Druck auf unsere restlichen Spieler, Punkte zu holen, stieg ein bisschen an. Edgar holte dann auch so schnell wie gestern in kurzer Zeit den Ausgleich für unsere Mannschaft; ich hatte leider auch dort keine Gelegenheit, nach der Spielsituation zu sehen… wie auch, ohne in der Eröffnung aufzustehen? 😉
Frank spielte in einer ausgeglichenen Stellung um einen Bauerngewinn, Udo tauschte recht bald seine Leichtfiguren ab und begann einen Kampf mit Schwerfiguren auf einem mit fast 16 Bauern übersäten Brett. Sein Gegner musste sich auf die Verteidigung seines Materials beschränken, während Udo mehrere Schwachstellen gleichzeitig mit Dame und Türmen angriff – das sah gut aus.
Ich spielte währenddessen selbst für meine Verhältnisse extrem langsam. Während sich die anderen Partien ihrem Ende zuneigten, befand ich mich immer noch in der Eröffnung. Kurz vorher hatte ich leider eine schöne Remisvariante übersehen:
…hier hätte 8. Sxe5+! Sxe5 9. Dh5+ Sg6 10. Dd5+ Ke8 11. Dh5 Kf7 12. Dd5+ Ke8
13. Dh5 Kf7= zu einer dreifachen Stellungswiederholung geführt.
Auch im nächsten Zug hätte ich die Möglichkeit noch gehabt:
Stattdessen spielte ich 9. Te1 und wurde immer weiter zurückgedrängt. Dafür gewann Udo jetzt einen Turm; in seiner Stellung bedeutete das die Entscheidung. Wenige Züge später zerbrach die Stellung seines Gegners unter dem Übergewicht der drei Schwerfiguren. Ein Matt auf der Grundreihe ohne Bauern trotz nahe beim König stehender Dame brachte die plötzliche Chancenlosigkeit des Besiegten auf den Punkt.
So spielten also nur noch Frank und ich – ein gewohntes Bild. 😉
Frank gewann dann den gewünschten Bauern, bald eine Figur, und während ich über meinen nächsten Zug nachdachte, auch seine Partie. Meine Stellung war zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich schön:
…dennoch einigten wir uns dann – vielleicht unter anderem auch der wartenden Gastmannschaft zuliebe 😉 – auf Remis. Das Mannschaftsergebnis stand mit Franks Sieg sowieso fest; letztendlich gewannen wir dann 4:2.