18Uns fehlte schon wieder ein Spieler, sodass wir leider nur zu fünft gegen die vierte Mannschaft der Remscheider antreten konnten. Ohne unser drittes Brett mussten wir nun einen Punkt für den Ausgleich holen – die Dreipunkteregel gilt nur bei den Jugendmannschaften.
Frank und ich spielten nebeneinander relativ langsam unsere Partien und nutzten schon in der Eröffnung einen guten Teil unserer Bedenkzeit. Hinter uns spielten Richard, Udo und Christoph, sodass ich aufstehen musste, um einen Überblick zu erhalten. Daher bekam ich nicht viel von den Stellungen auf den Brettern 4-6 mit… zumindest nicht durch Zusehen. Udo, der genau hinter mir spielte, schien irgendwann in eine „Berührt-Geführt“-Situation geraten zu sein; wenn ich es richtig verstanden habe, hat er beide weißen Läufer gleichzeitig berührt, was zu einigem Gemurmel und Verwirrung führte. Richard gewann derweil seine Partie: Nun stand es 1:1, Frank befand sich in einer ausgeglichenen Stellung, ich befand mich noch in der Eröffnung…
…und es war noch nicht abzusehen, wer diesen Mannschaftskampf gewinnen würde.
Christophs Gegner schaffte es irgendwann, trotz Materialnachteil eine Dame zu gewinnen, was die Aussichten für uns verschlechterte. Dafür gewann neben ihm Udo und holte für uns das 2:1; nun ging es um die restlichen drei Partien.
Mein Gegner berechnete in der folgenden Stellung leider nur die orange markierte Variante:
Wenn ich hier, wie geplant, mit 10. … dxe5 geantwortet hätte, dann hätte Weiß mit 11. Sxc6! bxc6 12. Txe5= den Bauern zurückgewinnen können.
Es geht allerdings auch anders:
Nun gewann auch Frank; nur noch Christoph und ich spielten. Es stand 3:1, sodass uns immerhin schon ein Remis sicher war. Dadurch, dass Christoph nun durch mehrfachen Materialgewinn in eine gewonnene Stellung übergehen konnte, sah es gut für uns aus.
Der oben beschriebene Bauerngewinn und ein späterer Läufergewinn ermöglichten mir, einen Abtausch zu erzwingen…
…wobei Stockfish 5 sich weigert, diesen Abtausch als besten schwarzen Zug anzusehen. Bevor mein Gegner aufgab (4:1), wurde noch 16. Th3 gespielt, worauf 16. … Sg6 anscheinend etwas stärker ist als 16. … Sxf3+.
Im Endspiel konnte Christoph dann seinen Materialvorteil in ein Treppenmatt umsetzen, der Mannschaftskampf endete mit 5:1 für uns. 🙂